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Biografie



Mein Weg in die Bergwelt und die Landschaftsmalerei

Crib Goch, Wales, 1954
Jungfraujoch, 1959
Isle of Skye, Schottland, 1966
Gornergrat, Zermatt, 1990
Atelier, Arlesheim, 2008
Lausanne, 2014

Artist Statement

I wish to create a body of work, as a personal record and visual expression of the spirit of places that have uplifted my soul,

to celebrate the thrill of discovery, the beauty of line and colour, light and shade, and the strength to be found in the hills,

to affirm the value of wilderness and the richness of our heritage, and

to bind together a vision of nature with the power of the imagination, that others may see what inspired me to paint, and share in these sights I have loved.

Midhurst, 1984

Die früheren Jahre

Im Jahr 1942 in der mittelenglischen Grafschaft Warwickshire geboren, wuchs ich in Reading an der Themse auf, wo ich die Schuljahre verbrachte und in deren umliegenden Gegend der Chiltern Hills erstmals die Landschaft kennenlernte. Während der jährlichen Sommerferien an der Nordküste von Cornwall an der südwestlichsten Spitze von England erwachte in mir die Begeisterung für breite Sandstrände, steile Felsklippen und das wunderbare Geschrei der Seemöwen, die im Wind über die Brandung segelten.

Zwei der vielen Bücher, die wir zuhause hatten, «Snowdonia Though the Lens» von W.A.Poucher und «Alpine Ways» von F.S.Smythe öffneten für mich ein Fenster in die Bergwelt, die seither eine Art seelische Heimat geworden ist. Unvergesslich bleibt meine erste Bergbesteigung als Dreizehnjähriger in Wales (Crib Goch, Snowdon) mit meinem Vater, sowie mit siebzehn die erste Auslandreise nach Wengen im Berner Oberland für eine Woche Skiferien. Dort erlebte ich die glanzvolle Pracht des alpinen Hochgebirges, die sich schon damals tief in meiner Vision der Bergwelt einprägte. Seither hatte ich das grosse Glück, in den Bergen unzählige Wanderungen zu machen, unter freiem Himmel die Freiheit zu geniessen und die Wege der Bergwelt mit Respekt und Freude kennenzulernen.

Das Lesen der klassischen Alpin- und Himalayaliteratur und eine Faszination mit deren alten Bildern und Fotografien, hat in mir grosses Interesse an der Malerei und Fotografie geweckt, vor allem in der Landschaftsmalerei und ganz besonders in der Bergfotografie. Während mein Vater mir beibrachte, wie man mit einer Kamera umgeht, war es meine Mutter, die mir die Handhabung von Bleistift und Pinsel zeigte. Demzufolge bin ich mit grossem Interesse an der Fotografie und der Malerei aufgewachsen und diese beiden haben mich bis heute begleitet. In den Studentenjahren hatte die Fotografie die Oberhand, weil sie beim Wandern und Klettern in den Bergen ein viel praktischeres Medium war, um Bilder der Landschaft und der freien Natur zu kreieren. Dennoch pflegte ich das Interesse an der Kunst und Malerei, als ich die Meisterwerke der Vergangenheit und Gegenwart entdeckte und gleichzeitig meine ersten Erfahrungen mit verschiedenen Maltechniken machte.

Nach den ersten Versuchen mit Aquarell- und Oelfarben haben mir die Eigenschaften von Acrylfarbe viel besser gefallen. Nicht nur sind sie wasser-basierend, geruchsfrei und schnell trocknend sondern sie können auch von dünn und transparent bis dick und fett aufgetragen werden und eignen sich hervorragend für eine präzise und freifliessende Pinselführung. Zwischen 1980 und 1985, als ich in der hübschen Kleinstadt Midhurst in der südenglischen Grafschaft von West Sussex wohnte, malte ich mehr als 20 Werke in diesem Medium. Einige davon wurden in den Jahresausstellungen des lokalen Kunstvereins sowie auch 1984 in der National Trust Exhibition in der Mall Gallery in London ausgestellt. Ein neuer Lebensabschnitt öffnete sich 1986 mit der Übersiedlung in die Schweiz, wo ich seit über 30 Jahren in Arlesheim wohne, nur zwei Autostunden von den Alpen entfernt.

1995 wurde ich als Mitglied der Gilde Schweizer Bergmaler <www.gsbm.ch> aufgenommen. Zwischen 2000 und 2012 war ich im Vorstand als Ausstellungsleiter und Webmaster engagiert und wurde 2013 als Ehrenmitglied benannt.

Gedanken über Qualität und Aesthetik in der Berg- und Landschaftsmalerei

Wie immer, wenn es um Kunst geht, gibt es keine einzige oder einfache Antwort auf die Frage der Qualität. Ob die Absicht des Künstlers darin besteht, zu porträtieren oder zu provozieren, zu stimulieren oder zu befriedigen, technische Virtuosität zu beweisen oder gerade das Gegenteil, es gibt immer sowohl objektive als auch subjektive Elemente in jeder Beurteilung des Wertes. Meines Erachtens sind drei Kriterien grundlegend: Orginalität, visuelle Auswirkung und handwerkliches Geschick.

Betreffend Orginalität stelle ich mir die Frage: habe ich das Bild, oder ein ähnliches, schon gesehen? Vielleicht ist das Sujet bekannt; aber wenn es neu interpretiert oder dargestellt wird, dann habe ich das Gefühl, dass ich es jetzt neu sehe. Es kann sein, dass es mir zum ersten Mal so vorkommt, weil es bisher tatsächlich nie gemacht wurde. Man erinnert sich an den Spruch von Paul Klee: Zweck der Kunst ist es, nicht das Sichtbare wiederzugeben sondern das Unsichtbare sichtbar zu machen.

Ein Bild hat starke visuelle Auswirkung, wenn es meine Aufmerksamkeit spontan weckt und sich in mein Gedächtnis einprägt ohne dass ich bewusst etwas dafür tun muss. Entweder durch seine starken Linien oder intensiven Farben, aufgrund besonderer Aktualität oder eines Überraschungselements, oder einfach durch meine Empfindsamkeit oder eine neue Einsicht ... es ist das Bild, das in meinem Kopf bleibt, wenn ich die Ausstellung verlasse.

Handwerkliches Geschick und Können ist ein Aspekt der Kunst, der heutzutage eher verpönt als hochgeschätzt zu sein scheint, in meinen Augen zu unrecht. Wenn ein Handwerksmeister einer ist, der an die Ausübung und Verfeinerung seines kreativen Könnens Freude hat, dann ist es klar, dass ein hohes Mass an handwerklichem Geschick nicht nur Naturtalent sondern auch die Zeit und den Willen voraussetzt, welche nötig sind, um die Materialien und Techniken zu beherrschen. Nur dann kann der Künstler, in der Handhabung des Mediums uneingeschränkt und zur Ausschöpfung dessen Ausdrucksmöglichkeiten fähig, ein Werk schaffen, das für sich selbst spricht und auch den Betrachter für das Können seines Schöpfers begeistern kann.

Ob ein Werk diese Kriterien erfüllt, kann grossenteils objektiv beantwortet werden. Weit mehr subjektiv bleibt allerdings die Frage der Aesthetik. Hier haben wir mit dem Schönheitsbegriff und dem Bereiten der Freude zu tun, welche die Eigenschaften des Bildes selbst betreffen sowie dessen Fähigkeit eine emotionale Resonanz im Betrachter hervorzurufen. Nicht nur ein Gemälde sondern auch eine Landschaft wird als schön empfunden, wenn gewisse Qualitäten vorhanden sind.

Eine Bergwanderung kann schon durch eine schöne Landschaft führen aber die Herausforderung für den Künstler besteht darin, nicht nur den «richtigen» Aussichtspunkt zu finden sonderen auch Licht- und Wetterverhältnisse zu erwischen, die seinen malerischen Absichten entsprechen. Die Momente, wenn alles optimal zusammen kommt, um Quintessenz der Szene zu erfassen, sind meistens von kurzer Dauer und deshalb ist für mich die Fotografie das bevorzugte Medium, um Bildmaterial zu sammeln. Die spätere Umsetzung mit Pinsel und Farbe im Atelier ermöglicht mir den ursprünglichen Moment, in all seiner Intensität, wieder zu erleben; allerdings mit der Zeit die ich brauche, um es «richtig» zu machen, ohne dass ich wegen Regen oder Dunkelheit alles wieder einpacken muss.

In meiner Landschaftsmalerei, ob in den Bergen, an einem See, einem Wasserfall oder an der Küste, ist mir die naturgetreue Darstellung wichtiger als fotografische Genauigkeit; allerdings in einer Art und Weise, welche meiner persönlichen Ansicht entspricht und meine Reaktion auf die Seele des Ortes zum Ausdruck bringt. Wenn das geschaffene Werk auch in Anderen, die mit mir eine Begeisterung für die schöne Welt der unberührten Natur teilen, eine Saite zum Klingen bringt, dann bin ich mehr als zufrieden.